Flavoure — Schriftfamilie
Wuuuiiihh… nachdem ein paar Jahre ins Land gegangen sind, kann ich nun endlich einen Haken unter das Schriftprojekt machen, was mich während der Arbeit daran den ein oder anderen Nervenstrang gekostet hat. Eine Schrift zu gestalten und verkaufsfertig zu machen – vor allem als Familie mit mehreren Schnitten und umfangreichem Zeichensatz – ist echte Arbeit und ein guter Teil dieser Arbeit ist stumpf und technisch – so ziemlich das Gegenteil von dem, wie ich am liebsten arbeite.
Lange Pausen und das „wieder reinkommen“ sind obligatorisch, umständliche Arbeitswege fallen einem erst spät auf – Danke an dieser Stelle an Volker Schnebel von URW für die Unterstützung und das mehrmalige Beantworten meiner techn. Fragen, bis sie das Künstlerhirn verstanden hat. Umso schöner, dass die Flavoure nun das Licht der Welt erblickt und über diverse Distributoren vertrieben wird.
Von den ersten Papiersketches bis zum finalen Look war es weit und auf dem Weg vom Analogen zum Digitalen ist auch der anfangs noch deutlicher sichtbare „händisch“-Look gewichen. Im Gegensatz zu Letterings oder anderen Schrift-basierten Gestaltungen kreiert man – das war mir bereits ein Schriftprojekt vorher schon klar geworden – ein System und auf dem Weg zur Funktionalität dieses Systems muss mitunter Einiges weichen, Formen angepasst und Ausreißer „eingefangen“ werden.
Der Flavour der Flavoure ist speziell – von Anfang an eher als Displayfont konzipiert, steht ihrem Einsatz in kleineren Größen bzw. längeren Texten grundsätzlich nichts im Wege. Kein Workhorse natürlich, mit dem man ein Buch durchlayoutet, aber vielseitig einsetzbar in den unterschiedlichsten Bereichen. Echte Italics, ein umfangreicher Kapitälchen- Satz, Swashes, ein vgl.weise großes Set an Ligaturen und weitere Opentype-Features machen den 750 Zeichen starken Font (Latin 1 & 2) ready to type.
Zu kaufen u. a. hier oder hier.